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Kopfschmerzen

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Kopfschmerzen
 
Bis zu 88% der Frauen und 70% der Männer leiden daran und auch schon Kinder sind davon betroffen. Etwa 90% der Menschen mit Kopfschmerzen leiden an Migräne, an Spannungskopfschmerzen oder einer Kombination davon. Man nennt diese Formen primäre Kopfschmerzen, d.h. sie sind nicht Folge anderer Erkrankungen, sondern die Krankheit selbst. Obwohl sie nicht gefährlich sind, können sie natürlich die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen.
Spannungskopfweh ist der häufigste Kopfschmerz überhaupt, trotzdem weiss man noch sehr wenig über die Ursachen. Dieser Schmerz wird oft durch Stress, Sorgen, Ärger oder Verspannung ausgelöst, individuell gibt es aber viele andere auslösende Faktoren (Wetter, Nahrungsmittel, Medikamente usw.), welche durch sorgfältige Beobachtung selbst eruiert werden müssen. Spannungskopfschmerzen sind charakterisiert durch ein beidseitiges Schmerz- oder Druckgefühl, das bei körperlicher Anstrengung nicht verstärkt wird, ja sogar verbessert werden kann. Die Schmerzen sind mild bis mässig und können 30 Minuten bis zu einer Woche dauern. Bei der Behandlung steht an erster Stelle das Anpassen des Lebensstils, wobei regelmässiges körperliches Ausdauertraining oft sehr hilfreich ist. Neben Entspannungstechniken und Akupunktur gibt es noch eine ganze Reihe nichtmedikamentöser Therapien, gerne beraten wir Sie dabei. Zur Selbstmedikation eignen sich Paracetamol (Dafalgan, Panadol, Tylenol u.a. 500-1000mg bis 4xtäglich), Salicylsäure (Aspirin, Alcacyl, Aspegic 500 – 1000 mg bis 3x täglich) oder Kombinationen davon auch mit Coffein oder Codein. Diese Mittel sollen aber nicht länger als 3 Tage nacheinander oder mehr als an 10 Tagen pro Monat eingenommen werden. Sonst besteht die Gefahr, dass diese Medikamente wiederum Kopfweh auslösen. 
Bei der Migräne handelt es sich um einen meist einseitigen Kopfschmerz, welcher mit oder ohne Aura auftreten kann. Unter Aura versteht man das Auftreten von Symptomen wie Augenflimmern, Sprachstörungen, einseitigem Kribbelgefühl oder sogar von leichten einseitigen Lähmungen unmittelbar vor dem Kopfschmerz. Die Migräne ist oft begleitet von Übelkeit bis zum Erbrechen sowie von Licht- und Lärmempfindlichkeit. Deswegen ziehen sich Betroffene gerne in einen ruhigen, dunklen Raum zurück. Der Schmerz kann nur ein bis zwei Stunden, aber auch mehrere Tage dauern, die Häufigkeit variiert von einzelnen Anfällen pro Jahr bis zu mehreren pro Woche. Nach Stärke, Dauer und Häufigkeit richtet sich die Therapie. Bei weniger als vier Anfällen pro Monat beschränkt man sich meistens auf eine Anfallstherapie, welche individuell gesucht werden muss. Man beginnt mit den gleichen Medikamenten wie bei den Kopfschmerzen. Nach Bedarf können diese durch ergotaminhaltige Mittel (Cafergot, Tonopan, Migril) ergänzt werden. Bei Übelkeit werden Sie zudem mit Motilium oder Paspertin kombiniert. Bei fehlender Wirkung kommen die neueren, wesentlich teureren Triptane zum Einsatz, welche in Form von Tabletten, Zäpfchen, Nasenspray oder sogar von Spritzen verabreicht werden können (Bsp.: Imigran, Zomig, Maxalt, Relpax u.a.) Bei 4 und mehr Anfällen pro Monat wird eine vorbeugende Behandlung, vorwiegend mit Betablockern oder Sibelium, empfohlen. 
Bei den sekundären Kopfschmerzen, welche mit 10% nicht so häufig sind, gibt es eine Reihe von Ursachen, welche gesucht werden müssen. Dazu gehören Blutungen im Gehirn, Entzündungen von Arterien, gut- und bösartige Tumoren (machen selten Kopfschmerzen!), erhöhter Augendruck, Zahn- und Kieferprobleme, Ohrkrankheiten, Knochenkrankheiten, Veränderungen an der Halswirbelsäule, diverse Stoffwechselstörungen und anderes. Ein Arztbesuch sollte erfolgen bei Kopfschmerzen zusammen mit folgenden Symptomen: hohem Fieber, epileptischem Anfall, Bewusstlosigkeit, psychischen Veränderungen, Lähmungen, Gefühls-, Seh- und Gleichgewichtsstörungen, starkem Schwindel, Augentränen. Eine ärztliche Beratung ist ebenfalls angezeigt bei (fast) täglichem Kopfweh, bei erstmaligem Auftreten nach dem 40. Lebensjahr, bei unüblicher Intensität, Dauer oder Lokalisation, bei Zunahme trotz Behandlung und nach einem Sturz. 
Leider können auch heute noch nicht alle Kopfwehpatienten befriedigend behandelt werden. Trotzdem empfehlen wir allen, welche durch ihre Kopfschmerzen eine Verminderung der Lebensqualität haben, von Zeit zu Zeit einen Arztbesuch zu machen. Einerseits sollen Überlegungen betreffend Ursachen gemacht werden, um dann kausal behandeln zu können, andererseits haben wir immer wieder Vorschläge für medikamentöse und nichtmedikamentöse Therapien. Auch uns ist es wichtig, mit einer medikamentösen Therapie keine Risiken einzugehen. Für weitere und ausführlichere Informationen können wir die Homepage der Deutschen Migräne- und Kopfwehgesellschaft empfehlen: www.dmkg.de.
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