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Unsere Füsse

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Unsere Füsse

Ein 80 jähriger Mensch, welcher durchschnittlich täglich 4 Kilometer zurücklegt, wandert in seinem Leben 120’000 km, das ist drei Mal um die Erde! An einem einzigen Tag werden die Füsse mit einer Million Kilo belastet, wenn wir circa 10’000 Schritte unterwegs sind. So erstaunt es nicht, dass immer mal wieder Beschwerden auftreten können.

Aufgebaut sind unsere Füsse aus 26 Knochen, 29 Muskeln, 37 Gelenken und über 100 Bändern und Sehnen. Zur Erinnerung: Ein Band verbindet zwei Knochen miteinander, eine Sehne einen Muskel mit einem Knochen. Die schützende Haut ist an der Fusssohle verdickt, die Unterhaut zur Polsterung straffer ausgebildet.

Funktionen 
Unsere Füsse halten unseren Körper im Gleichgewicht, indem die Standfläche vergrössert wird und von der Fusssohle via Nerven ständige Rückmeldungen ans Gehirn über die Stellung des Fusses und den Bodenkontakt gemeldet werden (Proprioception). Verschiedene Federmechanismen ermöglichen uns ein sanftes Gehen und Sprünge zu machen ohne grosse Erschütterung des ganzen Körpers. Die Fettschicht an der Fusssohle wie auch die vielen Gelenke ermöglichen einen sanften Auftritt. Beim Auffangen von Kräften ( z.B durch Sprünge), landen wir auf dem Vorfuss und können so Aufprallverletzungen vermeiden. Die verdickte Hornhaut an den Fusssohlen und die vielen Nervenendigungen mit Sensoren für Schmerz, Wärme und Kälte schützen uns vor Hautverletzungen. Primär brauchen wir unsere Füsse zum Gehen, mit gezieltem Training können diese aber viel mehr leisten, wie wir das beim Fussball, Ballett, Seiltanz und Fussmalen sehen.

Rheumatologische Krankheiten
Hallux valgus und Hammerzehen sind Folge eines Spreizfusses, welcher oft zusammen mit einem Senk- und Knickfuss auftritt. Gründe dafür sind einerseits eine Veranlagung, dann aber auch Fehlbelastung durch falsches Schuhwerk und übergewicht, sowie fehlendes Training. Eine schmerzhafte Krankheit ist das Mortonneurom, eine Verdickung von Nerven zwischen den Mittelfussknochen im Vorfuss. Arthrose, ein Verlust von Knorpel an den Gelenken, betrifft am häufigsten das Grosszehengrundgelenk. Selten treten Arthrosen am oberen Sprunggelenk auf, dann meist nach komplexeren Verletzungen. Es gibt viele Ursachen für Gelenksentzündungen, die häufigste Form ist die Polyarthritis, heute rheumatoide Arthritis genannt. Sehr schmerzhaft ist die Gichtarthritis, meistens ist nur ein Gelenk betroffen, am häufigsten und sehr typisch das Grosszehengrundgelenk. Bekannte Veränderungen an der Ferse sind der untere und obere Fersensporn am Sprungbein. Es handelt sich um eine Ausziehung des Knochens beim Sehnenansatz. Das Problem ist nicht der eigentliche Fersensporn, sondern die lokale überlastung, welche zu Schmerzen führt. Davon abzugrenzen sind Beschwerden an der Achillessehne: Fehl- und überbelastungen führen zu Schmerzen und auch Veränderungen an der Sehne selber, welche sich in Form einer Verdickung zeigen können.

Innere und Haut-Krankheiten 
Fussbeschwerden/Krankheiten treten aber auch als Folge innerer und Nerven-Krankheiten auf: Bei Verstopfung von Arterien, gehäuft bei Rauchern und Zuckerkranken, treten Schmerzen und Hautveränderungen vor allem in den Zehen auf. Bei einer Abflussstörung der Venen, z.B. bei einer Thrombose, schwillt der Fuss an und es besteht die Gefahr von offenen Stellen, vor allem im Knöchelbereich. Häufigste Erkrankung der Nerven ist die Polyneuropathie. Bemerkt werden Gefühlsstörungen und Schmerzen, Hitze- und Kältegefühl. Bekannte Ursachen sind Mangel an Vit. B12 oder Folsäure, Diabetes, überhöhter Alkoholkonsum und andere. Bei etwa 50% findet man jedoch keine Ursachen, was die Behandlung sehr erschwert. Chronische Druckstellen an der Haut führen zu Hühneraugen, häufig bei der Hammerzehe. Warzen sind an sich harmlos und verschwinden früher oder später meist von selbst. Störend sind sie aber dann, wenn sie an stark belasteten Stellen auftreten. Fusspilz tritt typischerweise zwischen den Zehen auf, er kann sich aber über die gesamte Fusssohle ausbreiten. Relativ oft sind die Zehennägel mitbefallen. Nagelpilz ist nicht immer einfach abzugrenzen von einer Nagelwachstumsstörung. Alle Hautkrankheiten können auch die Füsse betreffen, neben dem Fusspilz ist das Ekzem am häufigsten.

Behandlung 
Das Spektrum der Behandlungsmöglichkeiten ist breit. Nicht immer kann die Ursache einer Krankheit behandelt werden, dann bleibt lediglich eine Symptomlinderung. Bei den rheumatologischen Krankheiten hilft Physiotherapie mit Dehnen von verkürzter und Kräftigen von zu schwacher Muskulatur. Passive Massnahmen wie Massagen, Elektrotherapie, Ultraschall u.a. sind Hilfsmittel zur Unterstützung. Einlagen sind nur gelegentlich nötig bei anhaltenden Beschwerden, ratsam ist ein begleitendes Muskeltraining der Füsse. Mit entzündungshemmenden Mitteln in Tabletten- oder Salbenform können Schmerzen reduziert und die aktive Therapie erleichtert werden. Operationen sind erst indiziert, wenn die konservativen Massnahmen nicht ausreichen, z.B. bei fortgeschrittener Arthrose des Grosszehengrundgelenkes oder ausgeprägtem Hallux valgus. Hautkrankheiten können mit Salben behandelt werden, beim Nagelpilz sind jedoch meist Tabletten nötig. Das Spektrum für die Behandlung von Durchblutungsstörungen ist gross geworden: Mit verschiedenen Medikamenten kann eine Zunahme der Verstopfung reduziert werden, enge Gefässe können mit dem Ballon erweitert und wenn nötig mit einem Stent behandelt werden. Die Behandlung der Polyneuropathie ist selten kausal möglich und es bleibt lediglich die Linderung von Beschwerden mit Medikamenten, in schweren Fällen mit einem Neurostimulator. Eine Gefühlsstörung kann jedoch fast nie rückgängig gemacht werden.

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